Freitag, 16. Mai 2014
Ein Dienstag im Mai.
mochegiebschen, 00:32h
Manchmal, aber wirklich nur manchmal, habe ich das Gefühl, dass sich die menschlichen Urinstinkte an der Wursttheke eher zeigen, als in einer Drogerie... oder dem Möbelmarkt...
Es ist unser ureigenster Instinkt zu fressen um zu überleben. Fressen, oder die Rindswurst weggefressen zu bekommen...
Da geht man auch mal über (Halb-)Leichen um an seine Ration Kalorien zu gelangen- diesmal in Form von 3 Scheiben gekochten Schinken.
______
Hauptsturmzeit- Mittagszeit.
Im wildesten Getümmel des Einkaufszentrums bahnte sich ein Mann mit tiefen Augenrändern den Weg an unsere Fleischtheke. Meine Kollegin P. bediente den Herren, der schon leicht grünlich um die Nase wirkte.
Zeitgleich verließ mein Chef das Geschäft und flüchtete in seine wohlverdiente Frühstückspause.
Das Unvermeidliche geschah und dem Mann zog es die Füße unter den Beinen weg.
So etwas ist in unserer Branche- gerade in einem Einkaufszentrum- nichts wirklich seltenes und ich kann von mir sagen, dass die Ausbildung zur Ersthelferin (auch wenn schon einige Lenze her) sich immer noch als hilfreich erweißt.
Meine Kollegin eilte pflichtbewusst mit einem Glas Wasser vor die Theke und half zwei hinzugeeilten Männern den Kunden auf einen Stuhl zu setzen, bevor sie das Wachpersonal über den Notfallknopf rief (wir dürfen keinen Rettungswagen in eigenregie rufen).
Derweilen bediente ich so schnell, wie ich konnte und sah mich selbst einer stetig wachsenderen Front von instinktgetriebenen Halbwilden gegenüber.
Zwei ältere Damen die ich vom Sehen her kenne, standen da und schimpften und schaukelten sich gegenseitig hoch bis zur nahezu totalen Entgleisung der Menschlichkeit!
"Bedienen sie jetzt alleine, oder was?"
schnauzte mich die Ältere der Beiden mit blutunterlaufenen Augen an.
Ich versuchte zu beschwichtigen: "Sie sehen ja, dass Frau T. sich gerade um den Herren kümmert."
"Seid ihr nur zu zweit, oder was?" keifte die andere Krähe.
"Eine Kollegin hat frei, eine andere ist krank und der Chef ist gerade in Pause."
Nun echauffierten sich die beiden aufs Äußerste:
"Wie kann ihr Chef denn JETZT in Pause gehen?!"
"Weil auch wir keine Roboter sind und ab und an mal eine Pause brauchen- um nicht genau DA zu landen!" sprach ich in bittersüßen Ton und deutete auf den Mann, der gerade hingelegt wurde und dessen Beine nun auf einem Kissen lagerten.
"Ja aber..." wollte die eine Hexe noch einwerfen, als ich sie mit "Nix aber!" unterbrach.
(Wenn das mal keine Beschwerde bei unserem Oberboss gibt...)
....
Es ist traurig und überaus aufschlussreich, wie egoistisch die Menschen in ihrem ureigenen Instikt der Nahrungsbeschaffung sind.
Lieber einen anderen Kunden liegen und verrecken lassen, als 2 Minuten länger warten zu müssen- zumal es sich hierbei NICHT um Arbeiter handelte, die sich ihr Mittagessen holten. Nein, es waren wieder einmal ALTE WEIBER- die wahrscheinlich Angst hatten, dass ihre Zeit auf Erden nicht mehr allzulange wert und daher jede Sekunde nutzen möchten- aber gewiss nicht mit dem Warten oder dem überflüssigen Mitgefühl gegenüber eines Mannes, der wahrscheinlich einen Herzinfarkt hatte.
Oder handelt es sich hierbei nicht um den Instinkt, sondern dem wahren Kern unserer anonymen "Wegschau-Gesellschaft" und dem "Hauptsache-Mir-Gehts-Gut"- Egoismus?
Mit nachdenklicher Mine...
Eure Janice
Es ist unser ureigenster Instinkt zu fressen um zu überleben. Fressen, oder die Rindswurst weggefressen zu bekommen...
Da geht man auch mal über (Halb-)Leichen um an seine Ration Kalorien zu gelangen- diesmal in Form von 3 Scheiben gekochten Schinken.
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Hauptsturmzeit- Mittagszeit.
Im wildesten Getümmel des Einkaufszentrums bahnte sich ein Mann mit tiefen Augenrändern den Weg an unsere Fleischtheke. Meine Kollegin P. bediente den Herren, der schon leicht grünlich um die Nase wirkte.
Zeitgleich verließ mein Chef das Geschäft und flüchtete in seine wohlverdiente Frühstückspause.
Das Unvermeidliche geschah und dem Mann zog es die Füße unter den Beinen weg.
So etwas ist in unserer Branche- gerade in einem Einkaufszentrum- nichts wirklich seltenes und ich kann von mir sagen, dass die Ausbildung zur Ersthelferin (auch wenn schon einige Lenze her) sich immer noch als hilfreich erweißt.
Meine Kollegin eilte pflichtbewusst mit einem Glas Wasser vor die Theke und half zwei hinzugeeilten Männern den Kunden auf einen Stuhl zu setzen, bevor sie das Wachpersonal über den Notfallknopf rief (wir dürfen keinen Rettungswagen in eigenregie rufen).
Derweilen bediente ich so schnell, wie ich konnte und sah mich selbst einer stetig wachsenderen Front von instinktgetriebenen Halbwilden gegenüber.
Zwei ältere Damen die ich vom Sehen her kenne, standen da und schimpften und schaukelten sich gegenseitig hoch bis zur nahezu totalen Entgleisung der Menschlichkeit!
"Bedienen sie jetzt alleine, oder was?"
schnauzte mich die Ältere der Beiden mit blutunterlaufenen Augen an.
Ich versuchte zu beschwichtigen: "Sie sehen ja, dass Frau T. sich gerade um den Herren kümmert."
"Seid ihr nur zu zweit, oder was?" keifte die andere Krähe.
"Eine Kollegin hat frei, eine andere ist krank und der Chef ist gerade in Pause."
Nun echauffierten sich die beiden aufs Äußerste:
"Wie kann ihr Chef denn JETZT in Pause gehen?!"
"Weil auch wir keine Roboter sind und ab und an mal eine Pause brauchen- um nicht genau DA zu landen!" sprach ich in bittersüßen Ton und deutete auf den Mann, der gerade hingelegt wurde und dessen Beine nun auf einem Kissen lagerten.
"Ja aber..." wollte die eine Hexe noch einwerfen, als ich sie mit "Nix aber!" unterbrach.
(Wenn das mal keine Beschwerde bei unserem Oberboss gibt...)
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Es ist traurig und überaus aufschlussreich, wie egoistisch die Menschen in ihrem ureigenen Instikt der Nahrungsbeschaffung sind.
Lieber einen anderen Kunden liegen und verrecken lassen, als 2 Minuten länger warten zu müssen- zumal es sich hierbei NICHT um Arbeiter handelte, die sich ihr Mittagessen holten. Nein, es waren wieder einmal ALTE WEIBER- die wahrscheinlich Angst hatten, dass ihre Zeit auf Erden nicht mehr allzulange wert und daher jede Sekunde nutzen möchten- aber gewiss nicht mit dem Warten oder dem überflüssigen Mitgefühl gegenüber eines Mannes, der wahrscheinlich einen Herzinfarkt hatte.
Oder handelt es sich hierbei nicht um den Instinkt, sondern dem wahren Kern unserer anonymen "Wegschau-Gesellschaft" und dem "Hauptsache-Mir-Gehts-Gut"- Egoismus?
Mit nachdenklicher Mine...
Eure Janice
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