Freitag, 16. Mai 2014
Ein Dienstag im Mai.
Manchmal, aber wirklich nur manchmal, habe ich das Gefühl, dass sich die menschlichen Urinstinkte an der Wursttheke eher zeigen, als in einer Drogerie... oder dem Möbelmarkt...

Es ist unser ureigenster Instinkt zu fressen um zu überleben. Fressen, oder die Rindswurst weggefressen zu bekommen...

Da geht man auch mal über (Halb-)Leichen um an seine Ration Kalorien zu gelangen- diesmal in Form von 3 Scheiben gekochten Schinken.

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Hauptsturmzeit- Mittagszeit.
Im wildesten Getümmel des Einkaufszentrums bahnte sich ein Mann mit tiefen Augenrändern den Weg an unsere Fleischtheke. Meine Kollegin P. bediente den Herren, der schon leicht grünlich um die Nase wirkte.
Zeitgleich verließ mein Chef das Geschäft und flüchtete in seine wohlverdiente Frühstückspause.
Das Unvermeidliche geschah und dem Mann zog es die Füße unter den Beinen weg.

So etwas ist in unserer Branche- gerade in einem Einkaufszentrum- nichts wirklich seltenes und ich kann von mir sagen, dass die Ausbildung zur Ersthelferin (auch wenn schon einige Lenze her) sich immer noch als hilfreich erweißt.

Meine Kollegin eilte pflichtbewusst mit einem Glas Wasser vor die Theke und half zwei hinzugeeilten Männern den Kunden auf einen Stuhl zu setzen, bevor sie das Wachpersonal über den Notfallknopf rief (wir dürfen keinen Rettungswagen in eigenregie rufen).
Derweilen bediente ich so schnell, wie ich konnte und sah mich selbst einer stetig wachsenderen Front von instinktgetriebenen Halbwilden gegenüber.

Zwei ältere Damen die ich vom Sehen her kenne, standen da und schimpften und schaukelten sich gegenseitig hoch bis zur nahezu totalen Entgleisung der Menschlichkeit!

"Bedienen sie jetzt alleine, oder was?"
schnauzte mich die Ältere der Beiden mit blutunterlaufenen Augen an.
Ich versuchte zu beschwichtigen: "Sie sehen ja, dass Frau T. sich gerade um den Herren kümmert."
"Seid ihr nur zu zweit, oder was?" keifte die andere Krähe.
"Eine Kollegin hat frei, eine andere ist krank und der Chef ist gerade in Pause."
Nun echauffierten sich die beiden aufs Äußerste:
"Wie kann ihr Chef denn JETZT in Pause gehen?!"
"Weil auch wir keine Roboter sind und ab und an mal eine Pause brauchen- um nicht genau DA zu landen!" sprach ich in bittersüßen Ton und deutete auf den Mann, der gerade hingelegt wurde und dessen Beine nun auf einem Kissen lagerten.
"Ja aber..." wollte die eine Hexe noch einwerfen, als ich sie mit "Nix aber!" unterbrach.
(Wenn das mal keine Beschwerde bei unserem Oberboss gibt...)

....

Es ist traurig und überaus aufschlussreich, wie egoistisch die Menschen in ihrem ureigenen Instikt der Nahrungsbeschaffung sind.
Lieber einen anderen Kunden liegen und verrecken lassen, als 2 Minuten länger warten zu müssen- zumal es sich hierbei NICHT um Arbeiter handelte, die sich ihr Mittagessen holten. Nein, es waren wieder einmal ALTE WEIBER- die wahrscheinlich Angst hatten, dass ihre Zeit auf Erden nicht mehr allzulange wert und daher jede Sekunde nutzen möchten- aber gewiss nicht mit dem Warten oder dem überflüssigen Mitgefühl gegenüber eines Mannes, der wahrscheinlich einen Herzinfarkt hatte.

Oder handelt es sich hierbei nicht um den Instinkt, sondern dem wahren Kern unserer anonymen "Wegschau-Gesellschaft" und dem "Hauptsache-Mir-Gehts-Gut"- Egoismus?

Mit nachdenklicher Mine...
Eure Janice

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Freitag, 13. Dezember 2013
Freitag, der 13.... Dezember :D
Okay... okay...
ich glaube, ich jammere viel über verfressene Kunden, die miesgelaunt ihre saublöden Fragen an mich richten.

Hier hat es die Metzgereiverkäuferin viel schlimmer getroffen... angererseits scheint sie das "Vergnügen" ja 10 Minuten lang genossen zu haben *lach*

Die Fleischeslust überkommt so manchen. Doch die wenigsten in der Art, wie es einem 49 Jahre alten Mann im englischen Newcastle ergangen ist.

Eugenio F. war einkaufen in der großen britischen Supermarktkette "Sainsbury’s". Als er vor der Fleischtheke stand, übermannte es ihn. Er griff mit der Hand in seine Hose und masturbierte. Eine Angestellte sah ihm dabei zu. Sie habe gedacht, er würde sich nur die Hose die ganze Zeit zurechtrücken, sagte sie der "Huffington Post". Eine merkwürdige Erklärung, schließlich dauerte der unsittliche Akt von F. rund zehn Minuten.
Kamera entlarvte F.

Doch warf die Kamera des Supermarktes eine Linse auf den Mann. Die Sicherheitskräfte informierten schließlich die Behörden. Für die Polizei war F. kein Unbekannter. Er war in England bereits als Sexualstraftäter registriert, nachdem er 2010 schon einmal in einem Supermarkt auffällig geworden war.

Unter der Woche wurde dann eine drastische Strafe gegen S. ausgesprochen: Wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses bekam F. ein halbes Jahr auf Bewährung aufgebrummt. Auch wird er nie wieder seiner Leidenschaft vor einer Fleischtheke nachgehen dürfen, zumindest nicht in einem Supermarkt. Das Gericht verurteilte ihn zu lebenslangem Supermarkt-Verbot in England.


(quelle: N24.de)

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Mittwoch, 11. Dezember 2013
Ich bin dafür, die kleinen Centmünzen abzuschaffen!
Es gibt absolut nichts Schlimmeres, als ein/e Rentner/in, die beim Bezahlen ihr Kleingeld explizit, laut artikulierend in das Geldschälchen legt.

DOCH! Es gibt noch was Schlimmeres: Selbes Szenario zur Rush-Hour, so gegen 12 Uhr, wenn die hungernde, arbeitende Bevölkerung Pause hat.

Und es geht sogar noch schlimmer! Ja!
Wenn der/die Rentner/in ihren gesamten Sparstrumpf auf die Glasscheibe der heißen Theke legt.
Punkt eins: Piepel mal 4,62 in kleinen Münzen von einer abgerundeten Glasscheibe auf.
Punkt zwei: Da sich unter der Glasplatte die Heizlampen befinden, glüht die Scheibe nahezu und innerhalb von 15 Sekunden glühen auch die Münzen....

Dazu kommt meistens noch eine gewisse Sehbeeinträchtigung und die damit hervor gerufene Fehlintepretationen der Münzen- denn beim Euro kann man sich nicht unbedingt an der Größe der Geldstücke orientieren.
Ein fehlendes Hörgerät bringt die Laune der wartenden Kundschaft dann auf den Nullpunkt.

Genervte Blicke treffen dann nicht die Oma/den Opa, sondern- ja wen wohl?- genau. Die nette Verkäuferin.
Denn irgendwie sieht die hungrige Mäute mit wässerigem Maul nicht den im Geldbeutel tief Versunkenen als Objekt ihres Hasses, sondern die in ihren Augen mindestens genauso genervte Verkäuferin.

Im Allgemeinen spreche ich für die Abschaffung der 1 und 2 Centstücken, da sich der gesamte Kassierablauf um mind. 40% verkürzen würde.

Leider ist dies doch nur ein leerer Traum meinerseits. Denn keiner unserer werten Kunden würde dann "Aufrunden, bitte!" sagen.

In diesem Sinne,
Mit der Hand am Hirn,
Eure Janice

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